„We invented Paris“ ist dem aufmerksamen Kipfarlleser inzwischen sicherlich schon hinreichend bekannt. Falls nicht, gibt es hier ein Lied von und dort ein Interview mit den sympathischen Schweizern.
Ende April diesen Jahres (ja, das ist schon eine Weile her) traten die Vier in der Prinzenbar in Hamburg auf und Daniel und ich gehörten auch zum Publikum.
Vorweg noch ein paar Worte zur Prinzenbar: Über der Eingangstür erstrahlte der Name des Clubs in gelbgold leuchtenden Lettern. Nach dem Securitymenschen schlichen wir durch einen unscheinbaren, kargen und kalten Flur, bogen rechts ab, erklommen eine breite Holztreppe und fanden uns dann nichts ahnend in einem großen Raum mit einem fantastischen runden, verzierten Gewölbe wieder. Damit hatten wir nicht gerechnet! Das Licht war gedimmt, in der Ecke links hinten war eine kleine Bühne für die Band aufgebaut. Der Ausschank befand sich an der Wand rechts, darüber hing ein riesiger Spiegel, leicht nach vorne gekippt, damit man sich selbst und den ganzen Raum darin sehen konnte. Und natürlich den schweren Kronleuchter an der Decke und die Engelsstatuen an der Wand… Die Atmosphäre war perfekt und die Vorfreude auf das Konzert gleich noch größer.
Schnell noch ein Getränk geholt, sich einen Platz weit vorne gesichert und dann ging es auch schon los. Zunächst durften wir Abel and Cain in Empfang nehmen, die sich als der rockigere Teil des Abends herausstellten und uns schon einmal für den Hauptakt aufwärmten.
We Invented Paris eröffneten mit „Sleeptalker“ von ihrem Album und weckten bei mir sofort Erinnerungen an das erste Konzert, das ich von ihnen gesehen hatte. Der Rand der Bühne war wieder mit aufgeständerten großen Glühbirnen bestückt, deren warmes Licht immer wieder aufleuchtete. Und auch wenn die Bandbesetzung sich leicht verändert hatte, war die Chemie auf der Bühne doch die gleiche geblieben. Live sind bekanntlich die meisten Bands besser, We Invented Paris sind gar wunderbar. Ständig albern sie miteinander herum, machen irgendwelchen Quatsch wie „lasst uns zu viert bescheuert auf dem Schlagzeug Krach machen“ und übertragen ihre Spielfreude auf ihr Publikum, auf uns also.
Ich kannte das neue Album vor dem Konzert noch nicht wirklich, die Melodien fühlten sich aber sofort gut an und inzwischen weiß ich zumindest die Refrains in- und auswendig (wer mich kennt, weiß dass das schon viel ist…). Die alten Lieder fügten sich nahtlos in das Set ein und zum Abschluss verließen die Vier wie üblich die Bühne, stellten sich in die Menge und entließen uns mit „Silence“ in die Nacht.
Weitere Eindrücke des Abends gibt es hier auf Flickr. Und um dabei noch mehr in Konzertstimmung zu kommen, macht ihr am besten die Konzertplaylist an.
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